Rückblick der Veranstaltungen 2

Anmerkung zu gewünschten Veröffentlichungen:

(Bitte haben Sie Verständnis dafür das wir keine eingescannten Zeitungsartikel von Ihren Veranstaltungen veröffentlichen können, da wir sonst womöglich gegen das Urheberrecht der Zeitung(en) verstoßen würden. Wenn Sie uns aber einen Link zu diesem Zeitungartikel mitsenden, können wir darauf verlinken)

Endlich ein Grillfest – Auch für die Seele!

Viele Wochen bereits waren und sind immer noch die Möglichkeiten für Bewohner und Mieter des Evangelischen Stifts zu Wüsten drastisch eingeschränkt. Vergnügungen und Unternehmungen fanden wochenlang praktisch nicht statt. Doch an Muttertag kam der erste Hauch der kleinen Wende und die Türen wurden für Angehörige wieder geöffnet.

So langsam tingelte man (zwar mit Mundschutz und Abstand) wieder über die Flure und traf sich im Park. Der neue Speiseraum des Betreuten Wohnens, der bereits hätte im März eröffnet werden sollen, konnte dann, zwar mit Hygienekonzept und einem Mehrschichtbetrieb, aber dafür mit einem herrlichen Spargelessen endlich im Juni eingeweiht werden. So langsam kehrte wieder etwas Leben zurück ins doch während der Coronazeit still gewordene Stift.

Bildunterschrift: Vorstand Christoph Fritsche (links) und Hauswirtschaftsleitung Claudia Ferro (rechts) nehmen die Grillwaren entgegen.

Unter dem Motto „Gebt den Tagen mehr Leben“ freuten sich die Bewohner und Mieter des Betreuten Wohnens sowie der Seniorenwohnungen, dass Anfang August endlich wieder das alljährliche Grillfest zwar unter strengen Hygieneregeln, aber immerhin stattfinden konnte. Hauswirtschaftsleitung Claudia Ferro hatte im Vorfeld einiges zu tun, denn die Tische sowie die Plätze mussten mit dem Zollstock ausgemessen und platziert werden, der Haupteingang wurde gesperrt und der Grillwagen draußen abgesperrt und einsam platziert. Eröffnet wurde das Grillfest von Vorstand Christoph Fritsche und Stiftsseelsorgerin Cornelia Wentz sorgte mit einem Beitrag zum Thema „Schick essen gehen“ für viele Lacher im Saal. Der Gang zum Buffet durfte leider aufgrund der Hygieneauflagen nicht stattfinden, so dass alle Teller bereits bestückt zu den Plätzen der geselligen Runde gebracht werden musste, doch das tat der Stimmung keinen Abbruch. Alle waren sich am Ende einig – gerade in Zeiten von Corona ist ein Grillteller unter Freunden nicht nur was für den Gaumen, sondern auch was für die Seele!

Bildunterschrift: Die strengen Hygiene- und Abstandsregelungen taten der Stimmung im Saal keinen Abbruch.

Klassisches Konzert beinahe vom Winde verweht …

Durch Vermittlung zwischen dem Salzufler Bürgermeister Herrn Roland Thomas, dem Künstlerischen Betriebsdirektor der Nordwestdeutschen Philharmonie Herrn Friedrich Luchterhandt, und dem sozialpflegerischen Vorstand des Ev. Stift zu Wüsten Christoph Fritsche kamen die Mieterinnen und Mieter der Wohnanlagen des Stifts zu einem kurzfristig organisierten und unverhofften Kunsterlebnis: Einem Freiluft-Auftritt einer kleinen Orchestergruppe der NWD Philharmonie!

Bei wider Erwarten sonnigem Wetter traf das Streichquartett der Nordwestdeutschen Philharmonie im Stiftspark ein und begann mit einigen klassischen Stücken von Mozart. Das nach dem „Shutdown“ kulturhungrige Publikum saß – mit vorschriftsmäßigen Abständen – im Freien und lauschte den ungewohnten Klängen. Es wurde anfangs noch verhalten applaudiert, als ob man sich in Corona-Zeiten nicht traute, laut zu klatschen.

Aber spätestens als der Wind die ersten Notenblätter von den Notenständern aufwirbelte und diese mit Wäscheklammern festgesteckt werden mussten, war die Stimmung aufgelockert. Als zum Schluss die beliebten Klassiker der Comedian Harmonists: „Mein kleiner grüner Kaktus“ und „Veronika, der Lenz ist da“ erklangen, wurde kräftig Beifall gespendet.

Danke an alle, die dieses Konzert ermöglicht haben!

Freudestrahlen an Muttertag im Ev. Stift zu Wüsten

Über sechs Wochen ist es her, dass die Türen in Pflegeheimen für Besucher geschlossen wurden. An Muttertag war es dann endlich soweit und die ersten Besucher durften ihre Lieben im Ev. Stift zu Wüsten endlich wiedersehen.

Am 05.05. erreichte das Stift abends ein Schreiben des Ministers für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes NRW, in welchem er ankündigte die Pflegeheime mit Einschränkungen für Besucher an Muttertag öffnen zu lassen. „Zuerst einmal fühlte man sich wie bei der versteckten Kamera, denn der nahende Muttertag lag nur drei Arbeitstage entfernt. Doch uns war klar, das müssen wir hinbekommen – zum Wohle der Bewohner und deren Angehörigen,“ erzählt Vorstand Christoph Fritsche.

Bild links:Verwaltungsmitarbeiterin Edith Kern und Vorstand Christoph Fritsche spannten kurzfristig den „Schutzschirm“ des Ev. Stift zu Wüsten auf, denn eigentlich sollte es regnen und doch blieb es zur Freude aller trocken! / Bild rechts: Zwei Mitarbeiter in der Nachmittagsschicht am Empfang. Deutlich zu sehen die „Einbahnstraßenregelung“ am Tresen.

Also wurden alle Kräfte mobilisiert, um optimistisch aber keinesfalls leichtsinnig diesen Tag zu gestalten. Sitzungen über Sitzungen fanden innerhalb von zwei Tagen statt. Alle Angehörigen der 120 Bewohner wurden angerufen, um den befürchteten Ansturm für Sonntag in geregelten Terminen stattfinden zu lassen. Ein Hygienekonzept, ein Wegekonzept und ein Besuchskonzept wurde erarbeitet. Parkbänke mussten mit Abstandsregeln beklebt, Wege mit Flatterband als Einbahnstraßen ausgeschildert und Räume mit Einzeltischen und Zweierbestuhlung umgestaltet. Pavillons wurden im Park aufgestellt und jegliche Gartenbestuhlung herausgestellt. Ein bisschen Muttertagsdekoration sollte natürlich auch nicht fehlen. Jeder Wohnbereich musste zwei zusätzliche Pflege- und Betreuungskräfte für Sonntag aus dem Frei holen, um die Bewohner vorzubereiten um sie zu ihren Angehörigen zu bringen, denn die Wohnbereiche sind weiterhin nur für Besucher von bettlägerigen Bewohnern zugänglich. Alle Treffen fanden entweder im Park, in den Pavillons oder in fünf extra vorbereiteten Räumen statt. Vier Freiwillige aus der Verwaltung wurden in zwei Schichten für die umfassende vorgeschriebene Registrierung der Besucher eingesetzt und vier Sozialdienstmitarbeiter kümmerten sich um den reibungslosen Ablauf der Besuche. Eine umfassende Beschilderung im ganzen Haus wies alle Besucher in die Besuchsordnung und die Besuchsregelungen ein. Alle diese zahlreichen Mitarbeiter hatten sich bereit erklärt am Sonntag zusätzlich einzuspringen um den Bewohnern nach so langer Zeit ein schönstmögliches Wiedersehen zu ermögliche. Belohnt wurden sie mit strahlenden Gesichtern, Anerkennung und Lob. Die Freude über das Wiedersehen war auf beiden Seiten riesengroß und so manche Freudenträne kullerte. Alles lief dank der guten Organisation reibungslos ab.

Trotz aller Freude müssen auch an Muttertag die Hygiene- und Abstandsregelungen eingehalten werden.

Das Stift begrüßt die Eröffnung von Möglichkeiten zur Durchführung von Besuchen. „Uns ist bewusst, welch große Belastung auf unsere Bewohner und den nahestehenden Menschen lag. Wir bedanken uns für das entgegengebrachte gute Miteinander in dieser Zeit. Dennoch: Wichtig ist auch weiterhin die Eindämmung möglicher Infektionen. Um auch weiterhin für die größtmögliche Sicherheit zu sorgen, bitten wir vor dem Besuch im Stift um vorherige Terminabsprache.“ erklärt Vorstand Christoph Fritsche abschließend.

STIFTLER SPENDEN AN DAS KINDERHOSPIZ

Die Weihnachtsfeier der Mitarbeiter im Stift zu Wüsten wird traditionell abwechselnd durch verschiedene Arbeitsbereiche ausgerichtet. Im Dezember 2019 war das Team des Wohnbereiches 6 Ausrichter der Feierlichkeiten. Doris Kraemer-Süss, Mitarbeiterin des Wohnbereiches 6, berichtet: „Mein Mann hat uns Kerzenständer aus Holz für die Tische gefertigt. Diese Kerzenleuchter haben wir im Anschluß an die Feier gegen eine Spende zum Mitnehmen angeboten. Das kam gut bei den Kollegen an“. Schnell waren sich die Kollegen einig: Die Spende soll, anders als es der Arbeitsplatz in der Altenhilfe vermuten ließe, Kindern zu Gute kommen! Conny Hippler, Wohngruppenbegleiterin, schlug das seit 8 Jahren bestehende Kinder- und Jugendhospiz Bethel in Bielefeld vor und begeisterte ihre Kollegen mit ihrer Idee.

Ein Termin zur Spendenübergabe wurde gemacht, ein hübsches Geschenk inklusive zwei der liebevoll gestalteten Kerzenständer verpackt und ein Scheck gedruckt – dann ging es gemeinsam im Stifts-Bulli nach Bielefeld.

Einrichtungsleiterin Ulrike Lübbert begrüßte die Stiftler und berichtete über die tägliche Arbeit im Hospiz. Ein Rundgang durch das Hospiz mit seinen liebevoll, bunt gestalteten Räumlichkeiten und Möglichkeiten überzeugte die Stiftler ihren Spendenscheck in Höhe von 500 Euro in gute Hände zu geben. „Unser Hospiz ist jährlich auf mindestens 900.000 Euro aus Spendenmitteln angewiesen. Wir sind für jede Spende dankbar“, bedankte sich Ulrike Lübbert bei den Stiftlern.
Im Kinderhospiz Bethel gibt es Platz für 10 Kinder und Jugendliche mit den unterschiedlichsten lebensverkürzenden Erkrankungen. „Hier haben die kleinen Gäste, aber besonders auch Eltern und Geschwisterkinder, jedes Jahr die Möglichkeit sich bis zu 4 Wochen vom anstrengenden Alltag rund um die lebensverkürzende Erkrankung ihres Familienmitglieds zu erholen. Auch auf dem letzten Weg begleiten wir unsere Gäste mit Pflege, Seelsorge und Betreuung“, erzählt die Einrichtungsleiterin und zeigt den Stiftlern dabei die Erinnerungsmauer auf dem farbenfrohen Außengelände. In der Bruchsteinmauer befinden sich zahlreiche bunte Steine die an verstorbene Gäste erinnern, gestaltet wurden diese durch die eigenen Familien der Verstorbenen.

Wer das Kinder- und Jugendhospiz Bethel mit einer Spende unterstützen möchte kann dies mit dem Stichwort „HOSPIZKIND“ auf das Spendenkonto IBAN: DE48 4805 0161 0000 0040 77. Jede Spende hilft, davon konnten sich die Stiftler überzeugen und sind sich sicher: „Die Mühen rund um die Ausrichtung des Festes haben sich gelohnt!“

TIERISCHE STIMMUNG AUF DEM WINTERFEST

Winterfest 2020 im Stift zu Wüsten

Trotz strahlender Sonne und frühlingshaften Temperaturen fand natürlich auch in diesem Jahr das Winterfest für die Seniorenwohnungen und das Betreute Wohnen im Stift zu Wüsten statt.

Eröffnet vom sozialpflegerischen Vorstand Christoph Fritsche und Sozialdienstmitarbeiterin Annette Schmidt wurde, begleitet am Akkordeon von Angelina Thiessen, gemeinschaftlich gesungen. Anschließend sorgte Sozialdienstleiterin Claudia Schmidt für den skurrilsten Auftritt des Abends, als sie in Winterkleidung mit dickem Schal, Wollmütze und Ski-Brille auf der Bühne das Gedicht „Das Büblein auf dem Eise“ aufsagte.

Dann durften sich die Bewohner von gutem Essen verwöhnen lassen. Dafür hatte die Küche eine leckere klare Suppe mit Einlage als Vorspeise und einen Teller mit verschiedensten Köstlichkeiten als Hauptspeise vorbereitet. Rot- und Weißwein, Rosé, Pils und Radler, sowie verschiedene Limonaden und Säfte machten das Dinner perfekt.

Nach dem Essen wartete dann noch eine tierische Überraschung auf die Bewohner: Die „AmericanDanceCocker“: Jutta Gaßmann und ihre drei amerikanischen Cocker Spaniel führten auf der Bühne verschiedene Kunststücke auf und begeisterten mit ihrer Ausgelassenheit und ihrem Charme.

Nach der Vorstellung genossen noch einige Bewohner die gute Gesellschaft und ließen den Abend harmonisch ausklingen.

Anesa Omerovic – Ein langer Weg nach Hause

Familie Omerovic kurz nach Anesas Geburt im Klinikum Herford

Anesas Eltern kamen als serbische Flüchtlinge nach Deutschland. Sie suchten Schutz vor dem Krieg im Kosovo. Im Jahr 2000 wurde Anesa in Herford geboren – sie ist die jüngste von 4 Töchtern. „Ich war viel lieber mit meinen Cousins unterwegs anstatt mit Mädchen zu spielen, ich war ein bisschen wie ein Junge“ berichtet Anesa schmunzelnd.

Das Erlernen der neuen Sprache und der deutschen Gepflogenheiten fiel der muslimisch-gläubigen Familie nicht leicht. „Meine Eltern hatten großes Glück! Sie bekamen durch ehrenamtliche Integrationshelfer viel Unterstützung. So kam der Kontakt zu Familie Brummermann zustande“, erzählt Anesa. Die Brummermanns unterstützten Familie Omerovic im Alltag, schnell schlossen sie die Familie ins Herz und waren fortan für sie wichtige Wegbegleiter. Anesa war gerade zwei Jahre alt, da musste die Familie die lieb gewonnene, sichere Heimat verlassen. Familie Omerovic wurde abgeschoben. Die Kinder mussten in ein Land, dass sie bis dahin nicht kannten.

Anesa und ihr Vater, aufgenommen in Novi Pazar 2005

Zurück im Heimatland der Eltern besuchte Anesa gern die Schule und begleitete ihren Vater, wenn es die Zeit hergab, zur Arbeit. Sie erzählt gern von den Abenteuern, die sie mit ihrem Vater auf seiner Arbeitsstelle als handwerklich geschickter Allrounder erlebte. In der Familie Omerovic wird auch nach dem Weggang aus Deutschland weiter Deutsch gesprochen. So kam es, dass Anesa heute akzentfrei deutsch spricht. Niemand würde vermuten, dass sie den Großteil ihrer Kindheit nicht in Deutschland lebte.

Der Kontakt zu Ursula und Friedrich Brummermann verlor sich nie. „Jedes Weihnachtsfest und an jedem Geburtstag bekam ich ein Paket aus Deutschland. Immer haben die Beiden an mich gedacht. In den Jahren 2004 und 2006 besuchte Ursula Brummermann die Familie Omerovic in Novi Pazar, einer knapp 70.000 Einwohner zählenden Universitätsstadt. Ursula und Anesa verstanden sich blendend. „Immer mehr wünschte ich mir Uschi in Bad Salzuflen besuchen zu dürfen, meine Geburtsstadt und die Orte, an denen ich die ersten 2 Lebensjahre verbringen durfte, kennenzulernen“, erinnert sich Anesa. 2017 war es dann soweit: Anesa besuchte die Brummermanns in ihrem Zuhause in Bad Salzuflen Knetterheide. Ursula Brummermann erinnert sich: „Es war so aufregend, so viele Eindrücke für Anesa. Es war sehr schön, dass sie uns besuchte.“ So kam es schon im Folgejahr zu einer Wiederholung. „Bei dem Besuch“, so Uschi Brummermann, „reifte die Überlegung heran, ob Anesa nicht ein Freiwilliges Soziales Jahr machen könne. Hier bei uns in Deutschland. Anesa ist ein ganz hilfsbereiter und sozialer Mensch, das konnte ich mir gut vorstellen.“ „Die soziale Ader habe ich von meinem Vater geerbt“, fügt Anesa schnell stolz hinzu.

Die Brummermanns begeisterten Anesa mit ihrer Idee, boten ihr das Gästezimmer an und schnell fand sich ein Partner, der die Idee unterstützte: Christoph Fritsche, sozialpflegerischer Vorstand des Evangelischen Stift zu Wüsten. „Im Stift zu Wüsten und Stift Schötmar arbeiten viele Menschen mit verschiedenen Herkünften.

Christoph Fritsche (l.) und das Ehepaar Brummermann (r.) haben Anesa Omerovic (2.v.l.) erfolgreich eine berufliche Perspektive im Stift zu Wüsten ermöglicht.

Schon lange ist die Mitgliedschaft in einer evangelischen Kirche keine Einstellungsvoraussetzung mehr, auch wenn uns das evangelische Profil weiterhin wichtig ist und in unseren Häusern gelebt wird“, so Christoph Fritsche. Er lernt Anesa und die Brummermanns kennen, alle verstehen sich auf Anhieb gut. Nach einem erfolgreichen Praktikum bekommt Anesa die Zusage für ein Freiwilliges Soziales Jahr im Stift zu Wüsten. „Und nun begann die Arbeit erst richtig“ lässt Ursula Brummermann einen nicht ganz einfachen weiteren Weg erahnen.

Das Visum wurde beantragt. Dafür mussten Zeugnisse beglaubigt und übersetzt werden. „Alles dauerte sehr lange und kostete viel Kraft. Ob es zu einem positiven Bescheid käme, da waren wir uns damals nicht sicher“, so Anesa. Sie erinnert sich an einen Besuch in der Botschaft, sechs Stunden von der Heimatstadt entfernt: „Ich wollte mein Visum abholen. Aber auf einem Blatt Papier war Etwas falsch eingetragen. Ich war hilflos, traurig und brauchte schnelle Hilfe. Herr Fritsche war telefonisch sofort erreichbar und innerhalb einer Viertelstunde sendete er mir die berichtigten Angaben per Mail zu. Mein Weg von sechs Stunden war zum Glück nicht vergebens.“

Nach einem knappen Jahr voller Vorbereitungen, Hoffen und Bangen war es dann endlich soweit – das Visum war erteilt. Christoph Fritsche ist es wichtig auch die Unterstützung der Diakonie Deutschland nicht außer Acht zu lassen: „Es gibt eine spezielle Fachabteilung für ausländische Pflegekräfte, die bei Visaanträgen und anderen Fragen beratend zur Seite steht. Ihr Wissen haben wir genutzt um zum gemeinsamen Ziel zu kommen.“

Fragt man Anesa nach ihren Zukunftsplänen, so antwortet sie zielstrebig: „Meine Zukunft ist in Deutschland. Ich würde gerne die neue generalisierte Ausbildung zur Pflegefachfrau absolvieren und meinen Papa damit stolz machen.“ Anesa hat sich mittlerweile an die Dienstzeiten einer Pflegeeinrichtung gewöhnen können und fährt morgens pünktlich mit dem Bus in den größten Bad Salzufler Stadtteil Wüsten. Selbstverständlich ist das nicht, denn es gibt immer wieder neue Herausforderungen, die die junge zielstrebige Anesa in der neuen alten Heimat überraschen.

CompetenzWerkstatt Beruf gGmbH & Stift Schötmar kooperieren für berufliche Perspektive junger Erwachsener

v.l.n.r (hinten): Ozan Cokcanol (CWB), Malte Wallace-Ross (Stift Schötmar), Christoph Fritsche (Stift Schötmar), Siegfried Lutze (Jobcenter Lippe), Eileen Jurkuhn, Ralf Kalecinski (CWB), Stephan Otte (CWB), Alan Ahmad,
v.l.n.r (vorne): Stefanie Wildeis (CWB), Sarah Otte, Jiyan Guro, Agit Erkek, Michelle Gromann

Im Auftrag des Jobcenters Lippe begleitet der Lehrgang „Sprinter-InJob“ der CompetenzWerkstatt Beruf junge Erwachsene auf ihrem Weg in Arbeit und Ausbildung. Der Lehrgang richtet sich an 18- bis 25-jährige ALGII-Bezieher. Dort erhalten die Teilnehmer/innen Unterstützung bei der Entwicklung einer beruflichen Perspektive, um auf dem Arbeits- oder Ausbildungsmarkt Fuß zu fassen und ihr Berufsleben erfolgreich zu starten. Neben dem intensiven Bewerbungstraining und Jobcoaching werden u. a. verschiedenste Praxisprojekte in unterschiedlichen Berufsfeldern angeboten.

Unter dem Projektnamen „Alt trifft Jung“ besuchte die CompetenzWerkstatt Beruf zusammen mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des „Sprinter-InJob“-Lehrgangs verschiedenste Senioreneinrichtungen in Bad Salzuflen. Die Idee für dieses Sozialprojekt stammte von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die etwas Sinnstiftendes kreieren wollten, was älteren Menschen zugutekommt. Am Ende fiel die Wahl auf die Seniorenwohngemeinschaften des Stift Schötmar. Einmal pro Woche besuchten die jungen Erwachsenen zusammen mit einem Mitarbeiter die Senioren-WG´s. Hier arbeiteten die jungen Menschen mit den jeweils 8 Seniorinnen und Senioren der WG´s über 3 Monate mehrere interaktive Sinnesprojekte aus. Heraus kamen viele tolle Sachen, die „Alt und Jung“ gemeinsam begeisterten.

Im Oktober wurden die verschiedenen Projekte bei einem interaktiven Mitmachtag im Stift Schötmar vorgestellt. Darunter der berühmt, berüchtigte „Heiße Draht“, Fühlboxen, bei denen man ohne nachzusehen fühlen musste, was sich in der Box befindet, ein „Memory“- Spiel, welches die Teilnehmer/innen aus Holz selbst hergestellt und zusammen mit den Seniorinnen und Senioren angemalt hatten, ein Fernsehprojekt welches über alte Filmstars, Sendungen und Filme berichtete, ein Physikprojekt bei dem es um Schwerkraft in Wasserflaschen ging und ein Holzprojekt bei dem Nägel in einen mit Löchern vorgeborten Holzpflock eingeschlagen werden mussten, mit einer Handsäge gesägt oder Klötze geleimt werden konnten.

Ein gelungenes generationsübergreifendes Projekt, welches für die Jungen und die Alten gleichermaßen bereichernd war.

Stadtführung durch Schötmar mal anders

Virtuelle Stadtführung mit Stadtführer Jens Leuschner im Stift Schötmar

Stadtführer Jens Leuschner (li.) im Gespräch mit dem stell. Pflegedienstleiter Malte Wallace-Ross (re.).

„Nicht allen Menschen ist es möglich die Stadt zu Fuß zu erkunden.“ begrüßt Stadtführer Jens Leuschner den voll besetzen Veranstaltungsraum im Stift Schötmar. „Aus diesem Grund packe ich regelmäßig meinen Beamer ein und mache eine Stadtführung mal anders“ erzählt er.

Der voll besetze Veranstaltungsraum des Stift Schötmar.

Mit viel Witz im Gepäck präsentiert er auf der großen Leinwand Bilder von Straßen und Gebäuden Schötmars – heute und damals. „Schötmar war ein Dorf!“ erzählt er. Schlagbäume markierten damals die Grenzen Schötmars, das alte Spritzenhaus stand noch und es gab noch eine Freibank, bei der es sich nicht um eine Bank im heutigen Sinne handelte, sondern um ein Schlachthaus, in dem Vieh verarbeitet wurde, welches eines natürlichen Todes, also am hohen Alter oder an Überarbeitung gestorben war. Es gab noch einen „Pannstall“ (Pfandstall), in welches das Vieh gebracht wurde, wenn der Bauer seinen Weidepfennig nicht zahlte. Ab und an bricht das Publikum in Gelächter und Getuschel aus. Die alten Zeiten sind für alle fühlbar! Mit Geschichten und Legenden wird das alte Schötmar wieder zum Leben erweckt. So wie die Legende vom alten Bäckerladen, der den besten Platenkuchen (Butterkuchen) backte, weil gegenüber ein Etablissement lag. „Bäcker fangen ja bekanntlich früh an, und er wollte gucken, wer von seinen Kumpels sich um drei oder vier Uhr noch dort rumtrieb. Um aber aus dem Fenster schauen zu können, musste er sich immer auf dem Backtisch abdrücken und bohrte so seine Finger tief in den Teig. In diese Löcher kam der Legende nach die Butter. So wurde der Bäcker stadtbekannt für seinen Platenkuchen.“ erzählt Jens Leuschner. Auch der Galgenstreit sowie die Bahnhofsdiskussion zwischen Schötmar und Salzuflen durften an diesem Nachmittag nicht fehlen.

„Ich bin Salzufler mit Schötmaraner Seele“ sagt er selber über sich und alle lachen und klatschen. „Ich bin im Hoffmannstift geboren, aber nach neun Tagen nahm meine Mutter mich mit nach Hause, nach Schötmar!“ erzählt der Stadtführer schmunzelnd.

Die Ernte ist eingebracht – Zeit für das Wüstener Erntefest im Stift

Traditionell feierte der Kulturring Wüsten mit einem abwechslungsreichen Programm für Jung und Alt das Erntefest im Evangelischen Stift zu Wüsten.

Das Fest begann mit einem Gottesdienst unter Mitwirkung der Schüler und Schülerinnen der Grundschule Wüsten. Anschließend gab es ein buntes Programm mit Spielmöglichkeiten für jedes Alter, Bratwurst und Getränke vor dem Haupteingang sowie einem Verkaufsstand mit hiesigem Honig und Kartoffeln. Wer stimmungsmäßig jetzt noch nicht im Herbst angekommen war, der wurde spätestens vom Lippischen Pickert oder dem üppigen Kuchenbuffet überzeugt. Bei Leckereien und Getränken konnte nach Herzenslust geschlemmt werden was die Ernte hergab.

Die zahlreichen Besucher konnten sich zudem an einem Basar des Handarbeitsteams Wüsten erfreuen. Die musikalische Begleitung durch den Männer-gesangsverein 1881 Wüsten e.V. durfte natürlich traditionsgemäß nicht fehlen.

Um 17.30 Uhr war es dann soweit: Die Erntekrone wurde mithilfe der Freiwilligen Feuerwehr Wüsten und der Heimatfreunde an den Zunftbaum gehangen.

Der Nachmittag war ein gelungener Start in einen hoffentlich goldenen Oktober und der Abschluss eines langen sonnigen Sommers.

Viel mehr als nur Folklore

Russische Tanzgruppen sind für ihre farbenfrohen Kostüme, professionelle Choreografie und die etwas schwermütige russische Musik bekannt. All das traf auch für das Jugendtanzensemble „Nastjenka“ zu, das im Juli im Stift zu Wüsten auftrat. Das Repertoire übertraf die allgemeinen Erwartungen jedoch gewaltig: temperamentvoller Wiener Walzer, deutsche Polka und gefühlvoller argentinischer Tango spornte das zahlreich erschienene Publikum zu begeistertem Applaus an. Und als am Ende die weltberühmte „Kalinka“ getanzt wurde, klatschten alle den Takt dazu.

Die 11 jungen Tänzerinnen und Tänzer zwischen 16 und 24 Jahren waren aus der Bielefelder Partnerstadt Welikij Nowgorod angereist und gastierten für 14 Tage in Bielefeld. Dort waren sie in Gastfamilien untergebracht. Im Anschluss an den Aufenthalt in Bielefeld fuhr die Gruppe noch nach Berlin, um dort auf einer Großveranstaltung vor der Kulisse des Brandenburger Tors zu tanzen. So manche Bewohnerin, die im Fernsehen die Aufnahmen des Tanzauftritts sah, meinte stolz: „Die sind auch hier bei uns im Stift gewesen…!“

Dieses Ereignis wird noch eine Zeitlang für Gesprächsstoff sorgen.

Sommersingen mit Ehepaar Kosakewitsch

Am 03.07.2019 war es wieder soweit: Das Ehepaar Kosakewitsch kam in das Ev. Stift zu Wüsten zum singen. Die Bewohner freuten sich bereits seit Tagen auf das fröhliche Singen und konnten es kaum erwarten die erfrischenden sommerlichen Lieder des Ehepaares zu hören und mitzusingen.

Mehrmals jährlich kommt das musikalische Ehepaar aus Lemgo in unsere Einrichtung und sorgt für eine heitere musikalische Stimmung.

Ehepaar Kosakewitsch, das sind Claudia und Thorsten. Die beiden sind bereits seit 22 Jahren verheiratet, haben gemeinsame Kinder und sind schon viele Jahre mit dem Evangelischen Stift zu Wüsten musikalisch verbunden.

Mit ihren Instrumenten wie Flöte, Gitarre, Bass oder Ukulele ausgestattet wissen sie die Bewohner des Stiftes mit ihren Stimmen einzufangen und zu begeistern. Es wurden alte Volks- und Wanderlieder wie „Pack die Badehose ein“ oder „Mein kleiner grüner Kaktus“ gesungen und zauberten bei den Seniorinnen und Senioren Freude und Erinnerungen hervor.

Ein altes Sprichwort besagt: „Alle Musik wird geboren im Herzen der Menschen“ – diese hat das Ehepaar Kosakewitsch auf jeden Fall wieder erreicht: Die Bewohner verließen die Veranstaltung zufrieden und lachend. Die Texte zu den bekannten Liedern hallten noch lange über die Stifts-Flure: „…und dann nischt wie raus nach Wannsee“. Wir freuen uns schon jetzt wieder auf das nächste Singen mit dem herzlichen Ehepaar mit den bezaubernden Stimmen!

Querbeet mit QuerBeat

Benefizkonzert im Stift Schötmar

Bildunterschrift:
Der Chor „QuerBeat“ begeisterte die Zuschauer bei seinem Benefizkonzert im Stift Schötmar!

Dass man beim Singen Spaß hat, davon konnten sich die Zuhörer beim Benefizkonzert des Chores „QuerBeat“ im Stift Schötmar selbst überzeugen! Unter der Leitung von Johanna Tripp erklangen Evergreens wie „Wochenend und Sonnenschein“ über „Veronika der Lenz ist da“, von Filmmusiken aus „Wie im Himmel“ und „Sister Act“ bis hin zu den unterschiedlichsten Musikstücken auf österreichisch, englisch oder russisch – mal ruhig und getragen, mal fetzig dargeboten – das Angebot ließ keine Wünsche offen! Der Funke sprang aufs Publikum schnell über. Von Jahr zu Jahr finden sich zu diesem Event, welches bereits seit Bestehen des Stiftes Schötmar stattfindet, mehr Besucher ein. Der Eintritt ist frei, allerdings sammeln die Sängerinnen und Sänger am Ende Spenden ein. Der Erlös des Konzertes wurde in diesem Jahr zugunsten eines Ausflugs für die Mieterer der Seniorenwohngemeinschaften im Stift Schötmar gespendet!
Ein herzliches Dankeschön dafür und für das schöne Konzert!

3. Jahresfest im Stift Schötmar

Senioreneinrichtung feiert passend zum Frühlingsfest

Unter der Überschrift „Wir engagieren uns für Schötmar“ traten erstmals am Samstag, den 18. Mai die Stifts-Musikanten auf der großen Bühne während des Frühlingsfestes in der Schötmaraner Innenstadt auf.

Die Stifts Musikanten

Das Lampenfieber war bei den Seniorinnen und Senioren groß – schon lange hatte man mit dem Chor, bestehend aus ca. 20 Mitgliedern im Alter zwischen 70 und 90 Jahren im Stift Schötmar geprobt. Ein Gitarrist, ein Akkordeon-Spieler und zwei Mundharmonikaspieler begleiteten den Chor ehrenamtlich. Der Großteil der Mitglieder wohnt im Stift Schötmar, bei den Proben kommen dann auch viele sangesfreudige Gäste der Tagespflege dazu. Unter der Leitung von Sozialdienstleiterin und Diakonin Claudia Schmidt probt der Chor alle zwei Wochen im Gemeinschaftsraum – und das mit zunehmenden Erfolg. Die Erfolgsformel ist ganz einfach: Musik an, die Laune steigt! Die Sängerinnen schunkeln, ein anderer wippt mit dem Fuß und die Halskette pendelt im Takt mit. „Freut euch des Lebens“ singen die Senioren und Dutzende hören zu.

Am darauffolgenden Sonntag feierten Bewohner, Mitarbeiter und Freunde des Stiftes Schötmar das dreijährige Bestehen der Einrichtung. Dies wurde, wie bereits in den letzten Jahren auch, parallel zum Frühlingsfest in Schötmar gemacht, um vielen Menschen die Möglichkeit zu geben, sich die Einrichtung anzusehen. Auch die Stadtwerke nutzten die Gelegenheit des Frühlingsfestes für Ihren Mobilitätsinfotag und so war auf der Uferstraße eine ganze Menge los.

Das Jahresfest eröffnete um 11.00 Uhr Pfarrer Andreas Gronemeier mit einem Gottesdienst. Bei bestem Sommerwetter konnte im schönen Innenhof des Stiftes eine große Auswahl an Kuchenspenden genossen werden. Der Erlös der Spendeneinnahmen geht zugunsten des Sinnesgartens sowie zugunsten der Tagespflege. Die Besichtigungen der Tagespflege, der Seniorenwohngemeinschaften, des betreuten Wohnens und der Seniorenwohnungen waren gut besucht und sind eine gefragte alternative Wohnform.

Shanty Chor der Hansestadt Herford

Höhepunkt des Festes war der Auftritt des Shanty Chores der Hansestadt Herford unter der Leitung von Hans Rodax, der beim Publikum mit eingestreuten kleinen Witzen, für viele Lacher sorgte. Es wurde geschunkelt, gelacht und viel gesungen.

Da geht noch was?! 100% Leben mit 100% Behinderung

Am 28. Februar fand ein Live-Foto-Film-Vortrag über die Abenteuer von Matthias Klei in den Räumlichkeiten des Evangelischen Stift zu Wüsten statt. Organisiert wurde die Veranstaltung vom Ambulanten Hospiz- und Palliativ-Beratungsdienst Lippe e.V., denn nach erfolgreichen Veranstaltungen in Bielefeld, Hannover und Bünde war es nun an der Zeit, den Vortrag auch einmal nach Bad Salzuflen zu bringen.

v.l.n.r: Ute Kiel (Ambulanter Hospiz- und Beratungsdienst Lippe e.V.), Rita Kühn (Pflegedienstleitung im Ev. Stift zu Wüsten), Matthias Klei, Wiebke Wölfl, Leonard Kramer-Balgo

Matthias Klei ist seit seiner Geburt auf einen Rollstuhl angewiesen und hat eine 100-prozentige Behinderung. Sein Engagement das eigene Leben in die Hand zu nehmen und zu gestalten wurde davon nicht beeinträchtigt, im Gegenteil: Herr Klei liebt es zu tauchen, Ski zu fahren, genießt auch gerne mal eine Ballonfahrt oder hängt sich wie selbstverständlich im Gleitschirm ans Heck eines Motorbootes und genießt den Ausblick. Wenn ihm all das zu langweilig wird, entschließt er sich gelegentlich auch schonmal dazu einen Gipfel zu erklimmen, der seinen Namen verdient. Der Begriff „Gipfel“ ist bei Herrn Klei nicht als Metapher gedacht. Tatsächlich überwindet er mit Hilfe seines Rollstuhls und seiner Assistenten so ziemlich jedes Hindernis und bewegt sich souverän in Gefilden, die manch anderen einen Schauer über den Rücken jagen.

Nun ließ Herr Klei auch Interessierte aus Bad Salzuflen im Stift zu Wüsten an seinen Abenteuern teilhaben und berichtete in seinem Vortrag „100 Prozent Leben mit 100 Prozent Behinderung“ im Stift zu Wüsten, wie er trotz seiner Behinderung sein Leben in vollen Zügen lebt und genießt. „Ich möchte Mut machen. Ich möchte zeigen, dass trotz Behinderung alles geht. Ich fühle mich nicht 100-prozentig behindert!“

Er ist ein sogenannter Tetra-Spastiker und hat auch eine Sprachbehinderung, weshalb seine Assistentin Frau Wölfl den von ihm geschriebenen Vortrag vorliest, den Herr Klei an gegebener Stelle um persönliche Kommentare ergänzt. „Viele Menschen denken, Matthias sei geistig behindert und sprechen daher sofort mit uns und gar nicht mit ihm. Das ist aber nicht der Fall“, erklärt Frau Wölfl ein Problem, dem sich Herr Klei im Alltag immer wieder stellen muss.

Der Bürokaufmann, der bei einem Pflegedienst arbeitet und sich dort um Marketing, PR und den Online-Auftritt seines Arbeitgebers kümmert bevorzugt in seiner Freizeit Abenteuer. Sein nächstes großes Projekt: eine Reise mit dem E-Rollstuhl von Hamburg bis zum Nordkap. Sein Team, welches mit dem Wohnmobil als Begleitung mitfährt, unterstützt Herrn Klei bei seinem Vorhaben. „Matthias macht teilweise Sachen, die sich die meisten Menschen gar nicht trauen würden“, sagt auch sein Assistent Herr Kramer-Balgo. „Es ist alles möglich, man muss nur wissen, wie“, fügt Frau Wölfl hinzu. „Man muss eben um die Ecke denken – und genau das kann Matthias.“ So erklärt sich dann auch sein persönliches Lebensmotto: „Es gibt keine Probleme – es gibt nur Lösungen!“

Auf seiner Facebook-Seite finden sich weitere Termine für den Live-Vortrag. Videos der sportlichen Abenteuer sind auch im Internet unter www.matthias-klei.de zu sehen.

Hilfstransport nach Rumänien

Stift zu Wüsten unterstützt agape e.V.

Für einen Hilfstransport nach Rumänien spendete das Evangelische Stift zu Wüsten Pflegehilfsmittel an den Verein agape.

Qualitätsbeauftragte Petra Hilgenböker (r.) und Stiftsvorstand Christoph Fritsche (r.) freuen sich Detmar Busse (2.v.r), Falk Korte (3.v.r.) und Klaus Bahrt (l.) von agape e.V. mit Pflegehilfsmitteln unterstützen zu können.

1990 entdeckte eine Gruppe von ehrenamtlichen Helfern der Kirchengemeinde Lockhausen bei einem Besuch eines Kinderheimes in Rumänien völlig verwahrloste, geistig behinderte Kinder. Sie wollten diesen Kindern eine Zukunft in Würde ermöglichen und gründeten daraufhin den Verein agape e.V.. In Kooperation mit rumänischen Freunden bauten sie anschließend Canaan, ein weitläufig angelegtes Kinderdorf mit vielen Fördermöglichkeiten. Mittlerweile leben dort 55 Menschen. Es gibt einen Kindergarten, eine Schule und Werkstätten, in denen die älteren Bewohnerinnen und Bewohner arbeiten. Seit gut 25 Jahren organisiert agape e.V. Hilfstransporte dorthin.

Über ihren Aufsichtsratsvorsitzenden Pfarrer Andreas Gronemeier ist das Stift zu Wüsten auf agape e.V. aufmerksam geworden. Er vermittelte den Kontakt zu Detmar Busse, der auf seinem Hof die Hilfsgüter für die Transporte sammelt. Nun war er zum wiederholten Male mit einem LKW beim Stift, um einige Pflegehilfsmittel abzuholen. „Wir freuen uns sehr, dass wir mit unseren gut erhaltenen Hilfsmitteln den Verein agape in seiner Arbeit unterstützen können“, freuen sich Qualitätsbeauftragte Petra Hilgenböker und Stiftsvorstand Christoph Fritsche.

NRW Landtagsabgeordnete Ellen Stock absolviert Tagespraktikum im Ev. Stift zu Wüsten

„Ich hatte noch nie so viele Menschen um mich, die mich so dankbar angeschaut haben …

denn in meinem Beruf als Politikerin wird man nicht wirklich täglich von Dankbarkeit überschüttet“ sagt die Abgeordnete des Landtags Nordrhein-Westfalens Ellen Stock, die bei einem Tagespraktikum im Evangelischen Stift zu Wüsten Einblicke in den Alltag von Pflegekräften gewinnen konnte.

„Meine Devise ist: Zuhören, verstehen, handeln! und so ist es auch nicht mein erstes Tagespraktikum. Eigentlich verbringe ich eher im Hosenanzug gekleidet 10-12 Stunden im Plenumsaal in Düsseldorf, doch heute mal ganz ungewohnt in Jeans und T-Shirt eine Schicht in der Pflege“ sagt MdL Ellen Stock.

Es ist 7.00 Uhr morgens und Dennis Ostmann, Wohnbereichsleitung auf Wohnbereich 3, ist schon fast eine Stunde im Dienst als die Politikerin den Wohnbereich betritt. „Ich wäre auch schon um 6.00 Uhr gekommen“ sagt sie lächelnd.

Die Schicht beginnt für die Pflegefachkräfte um 6.15 Uhr morgens, die Übergabe mit der Nachtwache erfolgt, das Team bespricht sich und startet gemeinsam in den Tag. Der Wohnbereich 3 des Evangelischen Stiftes zu Wüsten ist ein besonderer Wohnbereich: Hier werden Menschen mit demenziellen Veränderungen und sogenannten Hinlauftendenzen gepflegt. Hinlauftendenzen können im Zuge einer Demenz auftreten. Die Betroffenen haben den Wunsch z.B. frühere Wohnorte oder Personen , die oftmals bereits verstorben sind wie die eigenen Eltern, aufzusuchen und sind auch physisch in der Lage die Pflegeeinrichtung zu verlassen und weite Strecken zurück zu legen, dabei fehlt ihnen die Orientierung und sie könnten nicht zurück finden. Im beschützten Wohnbereich leben weniger Menschen zusammen als auf anderen Bereichen im Stift, dafür werden sie von der gleichen Anzahl an Mitarbeitern gepflegt, so kann dem erhöhten Pflege- und Betreuungsaufwand etwas entgegen gekommen werden.

Als wenn die Bewohner den neuen Gast bemerkt hätten, öffnen sich fast zeitgleich viele Zimmertüren. Zwei Pflegekräfte begrüßen einen besonders unruhigen Bewohner. Die Lagenserin Ellen Stock geht mit und schaut zu. Während die eine Pflegekraft sich ans Bett stellt, den Bewohner freundlich begrüßt und anfängt mit ihm zu singen, wäscht die zweite Pflegekraft den Bewohner. „Durch die Biographie des Bewohners, haben wir einen Weg gefunden ihm die morgendliche Pflege so angenehm wie möglich zu machen. Er hat immer in einem Chor gesungen. So kommen manchmal zwei Pflegekräfte zu einem Bewohner. Wir selber stellen diesen Anspruch an uns und versuchen Alles, den Bedürfnissen und Wünschen der Bewohner mit Würde nachzukommen“ erklärt Dennis Ostmann.

Ellen Stock hat sichtlich Freude an der Gesprächsführung mit einer Bewohnerin beim Essen anreichen.

Ellen Stock schaut überall genau hin, darf einen Bewohner einmal versuchen im Bett zu positionieren, schaut mit lachenden Augen zu, als die Therapiepuppe „Susi“ die Bewohner strahlen lässt und reicht zur Mittagszeit in der Wohnküche essen an. „Ich bin nicht der geduldigste Mensch. Das war eine große Herausforderung für mich“ sagt sie. „Einige Bewohner benötigen 30-45 Minuten um ihre Mahlzeiten mit Hilfestellung zu sich zu nehmen. Das wichtigste ist, dass man selber ruhig ist, denn wenn ich unruhig werde, übertrage ich dies direkt auf den Bewohner. Natürlich entsteht auch in solchen Situationen ein innerlicher Zeitdruck, aber das darf ich niemals nach außen tragen“ erklärt Dennis Ostmann.

Auf den Wohnbereichen im Stift sind verschiedene Berufsgruppen im Einsatz: Es gibt neben den Pflegefachkräften, Pflegehelfer noch Wohngruppenbegleiter, Wohngruppenhilfen, Betreuungskräfte, Sozialdienstmitarbeiter, Auszubildende und Jahrespraktikanten. Alle arbeiten als Team zusammen für die Bewohner ihres Bereiches. Durch die Einführung von Wohngruppenhilfen im Stift (Mitarbeiter die nur stundenweise eingesetzt werden) konnte z.B. das Essen anreichen unterstützt werden.

Frau Stock bemerkt schnell ein Kernproblem: „Jeder erwartet die perfekte Versorgung und die Erwartungen an die Pflege werden stetig höher, aber auf der anderen Seite wird das Personal nicht angepasst. So entsteht ein gefährliches Ungleichgewicht“ merkt Frau Stock an.

Zum Abschluss der Schicht treffen sich der Sozialpflegerische Vorstand Christoph Fritsche, Pflegedienstleitung Rita Kühn sowie Wohnbereichsleitung Dennis Ostmann auf eine Tasse Kaffee. Nach der Frage, was Sie von dem Tag mit nach Hause nimmt, antwortet sie: „Die Frage, wer sich um die Pflegekräfte kümmert, die jeden Tag alles geben und den Rat an alle die diesen tollen Beruf einmal erlernen möchten, dass man dies nicht halbherzig, sondern nur mit ganz viel Herzblut verrichten kann. Hier gilt wirklich: Beruf = Berufung!“

Herzlich Willkommen neue Stiftler!

Einführungsseminar für neue Mitarbeiter/innen

Neue Mitarbeiter, die seit dem letzten Jahr beim Evangelischen Stift zu Wüsten und dem Stift Schötmar beschäftigt sind, folgten der Einladung des Vorstands bzw. der Geschäftsführung Christina Dolls und Christoph Fritsche zum 3-tägigem Einführungsseminar im Evangelischen Stift zu Wüsten.

„Das Stift steht seit über 100 für kompetente Pflege und Betreuung in Bad Salzuflen. Zufriedene Mitarbeiter bedeuten zufriedene Bewohner und Patienten – daher zählt die Mitarbeiterorientierung zu den Erfolgsfaktoren im Stift. Wir tragen Verantwortung für unsere Mitarbeiter, denn wir wissen, wie wichtig jeder Einzelne für unsere Häuser in Wüsten und Schötmar ist. Sie sollen sich wohlfühlen und schnell ins Stiftler-Team finden. Hier werden Kontakte zu neuen Kolleginnen und Kollegen aus allen Bereichen geknüpft. So kann das Team tief in die Welt des Stifts eintauschen und sich identifizieren. Deshalb gibt es das Stiftseminar.“ So Christoph Fritsche.Begonnen wurde das Seminar mit einem Einführungstag durch den Diplom-Pädagoge Brunno Höwelkröger von der Weserbergland AG. Hier drehte sich alles um die Themen Kennenlernen, Orientierung, Kommunikation, Konflikte lösen und schwierige Situationen bewältigen, die durch Beispiele aus der Praxis, Übungen und Erfahrungsaustausch in der Gruppe besprochen wurden. Wie kann ich Stress bewältigen? Was ist überhaupt Stress oder Zeitdruck? Brunno Höwelkröger hatte u.a. mit seinen Stress-Stopp-Tipps auf alles eine Antwort. Spaß, Humor und gute Laune kamen auch nicht zu kurz. Abgeschlossen wurde der Tag mit einem Rundgang durch das Stift Schötmar.

Am 2. Seminartag ging es um die Vorstellung aller Bereiche und Wirkungsgruppen. Von der Mitarbeitervertretung ging es über den Sozialdienst, Hauswirtschaft, Ambulanter Dienst und dem Pflegeheim mit Rundgang bis zum Vorstand der die Themen Zukunft der Stifte, Erarbeitung von Zielen, Kundenorientierung und Beschwerdemanagment in der Runde aufgriff.

Beim Gottesdienst wurden alle neuen Mitarbeiter/innen den Bewohner/innen vorgestellt und eine Blume überreicht.

Der letzte Seminartag begann mit einer Andacht von Stiftseelsorgerin Pfarrerin Cornelia Wentz zusammen mit Aufsichtsratsmitglied und Superintendent Andreas Gronemeier. Danach standen die Zusammenarbeit der Diakonie, des Stifts und der Gemeinden auf dem Programm, bevor es nach einer Frühstückspause gemeinsam zum Gottesdienst ging und alle Teilnehmer den Bewohnern im Gottesdienst vorgestellt wurden.

Zum Ausklang des 3-tägigen Seminars gab es einen gemeinsamen Imbiss mit Abschlussgespräch.

Diakonin feiert im Stift 25-jähriges Dienstjubiläum

Das Sozialdienst-Team v.l.n.r: Manuela Baumann, Claudia Kolberg, Ulrike Driediger, Jubilarin Claudia Schmidt, Pfarrerin Cornelia Wentz und Annette Schmidt

Seit über 25 Jahren ist Diakonin Claudia Schmidt Leiterin des Sozialdienstes im Evangelischen Stift zu Wüsten. „Immer wenn es eine Feier zu planen gibt, ein Fest, das Tagesprogramm, Unterhaltung und Kultur, dann haben mein Team und ich unsere Finger mit im Spiel“ erzählt sie schmunzelnd und erzählt dass im Stift viel gefeiert wird. „Jeden Tag ist hier was los. Ob bei der Sitzgymnastik der Kreativ-runde, der Wellnessrunde, unserem Nähkreis, dem Stubenprogramm oder bei den zahlreichen öffentlichen Veranstaltungen im und vorm Haus mit Musikunterhaltung und Tanz.“ 1990 wurde Claudia Schmidt als Diakonin eingesegnet und nach einer kurzen Auszeit als Mama stieß die Vlothoerin auf eine Announce „Stift sucht Wochenendaushilfen!“. Aus dem Wochenende wurden mehr und so leitet sie heute das Sozialdienst-Team im Evangelischen Stift zu Wüsten und ist auch für das Stift Schötmar verantwortlich. Erholung findet die Jubilarin auf dem Campingplatz, wo sie Ihrem Hobby, der Malerei nachgeht. Außerdem ziehen Trödelmärkte das Ehepaar Schmidt magisch an. „Ich habe hier im Stift soviele tolle Menschen kennengelernt, sowohl im Kollegenkreis als auch bei den Bewohnerinnen und Bewohnern und bin gespannt auf die kommenden Jahre bis zu meiner Rente“ sagt sie lächelnd.

„Pilgern ist beten mit den Füßen“

Mit diesen Worten leitete die Stift Seelsorgerin Cornelia Wentz die Pilgerwanderung der Stiftsmitarbeiter ein. Die Teilnehmer kamen aus allen Arbeitsbereichen des Stiftes. Es ging zurück zu den Wurzeln des Stiftes zu Wüsten nach Gut Steinbeck, wo die Stifterfamilie von Lengerke noch heute ihren Wohnsitz hat.

Mit Vesperpaket und guter Laune machten sich die 25 Pilger auf den Weg. Reger Austausch wechselte sich mit Zeiten des Innehaltens. Gemeinsam gesungene Lieder wie „Wechselnde Pfade“ brachten die Teilnehmer immer wieder auf das Pilgerthema zurück.

Ein herzlicher Empfang durch Familie von Lengerke sowie Kaffee und leckere Bretzeln erwarteten die Pilger auf Gut Steinbeck. Die Besichtigung des historischen Hauses mit der eigenen Hauskapelle war aufschlussreich und eine kleine Reise in die Vergangenheit.

Der Rückweg war dann viel kürzer als der Hinweg und nach der insgesamt dreistündigen Pilgerwanderung kamen alle Teilnehmer fröhlich wieder im Stift an.

„Ich hab‘ so Heimweh nach dem Kurfürstendamm…“

Lola Bolze und Jorge Idelsohn

Bei ihrem Gastspiel im Ev. Stift zu Wüsten begeisterten Lola Bolze (Gesang) und Jorge Idelsohn (Klavier) sowohl mit Berliner Gassenhauern, als auch mit Tangomelodien aus Argentinien. Dabei schlüpfte Lola Bolze in verschiedene Rollen: Die der frechen Reinigungskraft, der lasziven Femme fatal oder einfach der einer Berliner Göre. Zu hören waren „Nach ihre Beene ist ja janz Berlin verrückt„, „wer schmeißt denn da mit Lehm?“ oder auch „Und der Haifisch, der hat Zähne“ und „Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt„.

PianLola Chancontheater „Das macht nur meine Muskulatur!“

Die Darstellung wurde lebendig durch gespielten Streit des Duos, was denn nun Thema der Vorstellung sein solle: Der Pianist suchte verzweifelt nach einem anspruchsvollen Thema für das Konzert, während die Sängerin viel lieber Geschichten aus der Nachbarschaft zum Besten geben wollte. Letzlich ist eine gute Mischung aus dem Kontrastprogramm geworden! Bei den „Caprifischern“ kam dann noch das Stimmvolumen des Puplikums zum Einsatz, das begeistert mitsang.

Ein tolles Konzert, dass den Flair der Kleinkunstbühnen der Hauptstadt nach Wüsten brachte!

Grillfest im Stift

„Wie viele Feste ich noch erlebe, weiß ich nicht – dies war jedenfalls ein toller Abend!…so verabschiedete sich eine Bewohnerin am Ende des Grillfestes für die Pflegeheimbewohner im Ev. Stift zu Wüsten. Das ist wohl das schönste Lob für alle an Organisation und Durchführung Beteiligten!

Hatten doch im Vorfeld die Männer der Haustechnik die Räume vorbereitet, indem zusätzliche Tische und Stühle herangeholt wurden, in der Küche fleißige Mitarbeiter die leckeren Salate und Beilagen gezaubert und der Sozialdienst für die Deko und das Programm gesorgt. Einen großen Anteil am Gelingen des Festes hatte natürlich auch der Musiker Gianni, der es verstand mit der richtigen Titelauswahl für Stimmung zu sorgen und die „Massen“ in Bewegung zu bringen – Bewohner, deren Angehörige und die begleitenden Mitarbeiter brachten es zusammen immerhin auf 180 Personen!

Fehlen durfte natürlich nicht Bratwurst von Firma Welsche, die bereits Kultstatus genießt auf unseren Festen, und die wieder fachgerecht und (für eine derartig hohe Personenzahl gar nicht so einfach!) punktgenau draußen vor der Tür gegrillt wurde. Da musste niemand lange warten.

Die gute Vor- und Zusammenarbeit aller Fachbereiche des Stiftes anlässlich solch einer Veranstaltung ist nicht selbstverständlich und an dieser Stelle ein dickes Dankeschön an alle, die zum Gelingen beigetragen haben!

Gäste und Mitarbeiter hatten viel Spaß an diesem Abend!

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